By Zenit
Der irakische Erzbischof Louis Sako von Kirkuk hofft seit den jüngsten Wahlen auf eine bessere Zukunft für Minderheiten im Irak. In einer Stellungnahme gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk Kirche in Not sagte er, die Menschen seien nun der Gewalt müde. Angehörige der Minderheiten blickten mit Optimismus nach vorn, auch wenn die Gewinner der Wahl noch nicht bekannt gegeben worden sind.
„Die Wahlen sind sehr gut durchgeführt worden. Während der Wahlkampagne haben die politischen Parteien über ihre Programme sehr zivilisiert debattiert", sagte der Erzbischof. Dabei habe sich deutlich der Unterschied zu den vorigen Wahlen im Jahr 2005 gezeigt, die „sehr viel sektiererischer" verlaufen seien.
„Nun haben die Leute säkularere Parteien gewählt, nicht wie beim letzten Mal", erklärt Sako. „Was auch immer geschieht, es wird ein gutes Ergebnis sein. Ich sehe das sehr optimistisch", sagte der Erzbischof. Die Wahlergebnisse werden für Ende des Monats erwartet.
Zu beiden führenden Kandidaten äußerte er sich positiv. „Als [der ehemalige Ministerpräsident Iyad] Allawi während der Gewaltwelle in Fallujah und Najaf [in den Jahren 2004 und 2005] an der Macht war, ging er sehr entschieden vor. Er hat das Gesetz verhängt und die Armee war in der Lage die Sicherheitssituation wieder unter Kontrolle zu bekommen." Aber auch dann, wenn der derzeit amtierende Ministerpräsident Nuri al-Maliki die Wahl gewinnt, wäre es „okay" und die Lage werde sich ändern. „Die Leute sind der Gewalt überdrüssig und dazu bestimmt, eine Besserung zu sehen."
Sogar die Christen in Mossul zeigen Optimismus. In der nordirakischen Stadt waren im Vorfeld der Wahlen 30 christliche Iraker ermordet worden. Schätzungen zufolge sind 3.500 Menschen in der Folge aus der Umgebung geflohen. Nun sind aber die meisten von ihnen zurückgekehrt. Wie Kirche in Not berichtet, freut sich Erzbischof Amil Nona von Mossul darauf, die bevorstehenden liturgischen Höhepunkte der heiligen Woche und an Ostern nach Plan zu begehen, obwohl einige Kirchen geschlossen blieben und die Sorge um die Sicherheit fortbestehe.