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16 marzo 2010

ASIEN/IRAK - „Christen sollten sich darum bemühen, dass sie in die Regierungskoalition aufgenommen werden“, so Bischof Warduni


"Wir ermutigen christliche Laien, die sich in der Politik engagieren, ihre ganze Verantwortung zu übernehmen; uns sollte dies möglich sein, auch Teil der Regierungskoalition sein, damit sie einen direkten Beitrag zu einem Irak leisten können, in dem Frieden, Sicherheit und Menschenrechte triumphieren":
dies wünscht sich der Weihbischof des chaldäischen Patriarchats von Bagdad, Shlemon Warduni, vor dem Hintergrund der jüngsten Wahlen in Irak. "Es ist nicht einfach heute einen Kommentar zur komplexen Lage in dieser Phase nach der Wahl abzugeben. Doch eines steht fest: die größte Gefahr besteht darin, dass die Parteien und die Fraktionen ihre eigenen Interessen in den Vordergrund stellen und dabei das Gemeinwohl vernachlässigen", so der Bischof. "Auch für die in der Politik engagierten Christen ist vor allem Einheit notwendig: deshalb bitten wir sie darum, Spaltungen und ethnische und konfessionelle Fragmentierungen zu überwinden und sich mit Blick auf ein höheres Wohl gemeinsam zu engagieren. Sollte dies nicht geschehen, werden Christen ausgegrenzt und in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen". "Wir hoffen, dass Gott die Gedanken und die Herzen der Regierenden erleuchten möge, damit sie zum Wohl des irakischen Volkes denken und handeln und vor allem Frieden und Sicherheit im Auge haben. Wir hoffen, dass es eine starke und stabile Regierung geben wird, die die Versprechen der Wahlkampagne auch mit Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft einhält", so Bischof Warduni.
Zur gegenwärtigen Lage der christlichen Gemeinde in Irak sagt der Weihbischof: "Die Lage scheint sich etwas verbessert zu haben, im Vergleich zur Welle der Gewalt im Vorfeld der Wahl. Dies hängt auch davon ab, dass wir unsere Stimme zu Gott erhoben und die Welt um Hilfe gebeten haben. Di Christen sind heute angesichts dieser Situation berufen, Opfer zu bringen, und nicht nur an die Flucht zu denken. Deshalb werden wir nie müde werden, um die Unterstützung und das Gebet der Christen in aller Welt zu bitten".
Zur geplanten Schaffung einer mehrheitlich christlichen Sonderverwaltungsregion in Ninive sagt Bischof Warduni: "Die Vorstellung eines Ghettos ist nicht akzeptabel. Doch der Vorschlag sollte diskutiert, verstanden und analysiert werden, um sicherzustellen, dass es sich nicht um eine Enklave handelt, in die alle irakischen Christen eingeschlossen werden sollen. Denn unsere Sendung besteht darin, dass wir Licht der Welt, Salz der Erde und Ferment unter der Masse der irakischen Bevölkerung sind."